Ausgangslage
Die Fläche wird derzeit als Baustelleneinrichtungsfläche für den in Bau befindlichen See genutzt, zuvor ist sie landwirtschaftlich als Mähwiese genutzt worden. Sie befindet sich innerhalb des Stadterweiterungsgebiets „Tornesch am See“. Das Ergebnis des städtebaulichen Ideenwettbewerbs (2008) sah hier eine Parkfläche vor; dies wurde im rechtskräftigen Bebauungsplan 78 planungsrechtlich abgesichert. Eingerahmt wird die Fläche von Wohnbebauung unterschiedlicher Typen und Dichten. So umfasst der Bereich „Tornesch am See“ sowohl sozial geförderten Geschosswohnungsbau, frei finanzierte Mietwohnungen und Eigentumswohnungen, als auch Einfamilien-, Doppel- und Reihenhausquartiere. Im Umfeld befinden sich sowohl Einrichtungen des betreuten Wohnens als auch Kindergärten. Durch die Zunahme der in Mehrfamilienhäuser lebenden Tornescher Bürger wächst auch die Nachfrage nach gut gestalteten und vielfältig nutzbaren öffentlichen Freiräumen, der im Stadtgebiet derzeit nur unzureichend befriedigt werden kann. Als Orte der Naherholung stehen in Tornesch momentan die landschaftlich reizvolle Knicklandschaft bis hin zum Esinger Wohld, das Esinger Moor sowie der Pinnauniederung zur Verfügung. Größere frei betretbare Flächen sind stadtnah nicht vorhanden.
Fördermaßnahme
Geplant ist, mit der Freifläche einen Ort zu schaffen, der im Verbund mit dem in Bau befindlichen See sowie der landschaftlich reizvollen Umgebung und in Verbindung mit einer guten fußläufigen Anbindung zum Bahnhof Tor-nesch zu einem regionalen Ausflugsziel werden kann. Der Ort soll die Funktion als Rast- und Treffpunkt mit Möglichkeiten für körperlicher Aktivität, Information und Bil-dung verbinden. Dabei sollen verschiedene Bevölkerungs- und Altersgruppen angesprochen werden.
Die Gestaltung der Anlage soll so erfolgen, dass sie den verschiedenen Ansprüchen der unterschiedlichen Nut-zungen gerecht wird und Nutzungskonflikte untereinander und in Bezug auf die Nachbarschaft möglichst vermeidet.
Der Zugang zur Anlage erfolgt zunächst von Norden (Kuhlenweg), später ist eine Wegedurchführung zum Schä-ferweg und weiter entlang des Lüttensees in Richtung Süden vorgesehen.
Die Anlage untergliedert sich in drei miteinander verbundenen Teilräume:
1. Die „AktivEcke“: Auf ca. 500 m² befinden sich eine Reihe von Bewegungsstationen, die für alle Altersgruppen körperliche Aktivität anregen – und dabei unterschiedlichen Anforderungen bedient: von der leichten Motorik-Aktivierer bis zum Fitnessgerät für den anspruchsvolleren Sportler soll hier das Angebot reichen. Am Rande dieses Platzes sind einzelne Ruheplätze sowie Fahrradständer vorgesehen;
2. Der „Nienkampsbarg“: Der vorhandene Hügel wird genutzt, um in seinem Südhang zum Verweilen einladen-de Sitzstufen aus Beton mit Holzauflage einzulassen, auf dem „Gipfel“ erhebt sich eine Holzkonstruktion, die als Aussichtspunkt fungiert. Eine einfache Treppe führt hier hinauf, sie kann auch zum Verweilen oder selbst zur Treppensteigen-Fitness genutzt werden; nach Norden hin dient der Hügel als Rodelhang. Um den Fuß des Berges informieren Tafeln über die Geschichte der Landschaft der Tornescher Geest – von der Entstehung der Moor- und Waldgebiete bis zu deren Besiedlung;
3. Der „Nienkamp“ mit Abenteuer-Spielplatz und Picknickplätzen: Nach Norden und Osten durch Hügel und ei-nen kleinen bewaldeten Erdwall geschützt, kann sich hier ein großer Spielbereich mit flankierenden Picknickti-schen entfalten. Hier können sich nicht nur Familien treffen, auch Kinder, Jugendliche, Menschen mittleren Al-ters und Senioren finden hier attraktive Aufenthaltsbereiche vor, teilweise durch niedrige Hecken voneinander abgegrenzt. Flankiert wird der „Nienkamp“ durch Einzelbäume und Baumreihen, dessen Finanzierung nicht Teil des Antrags sind, sondern die von Bürgern und Unternehmen als sogenannte „Traditionsbäume“/ „Bürger-bäume“ / „Familienbäume“ gespendet werden.
Projektziel
Durch die Bereitstellung eines attraktiven Ziels der Naherholung wird ermöglicht, weitgehend auf Autofahrten zu verzichten, denn der Ort ist für viele sehr gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Durch den Verzicht auf die Bereitstellung von Parkplätzen wird das Ziel, Pkw-Fahrten zu verhindern, zusätzlich befördert; Bus- und Bahnhalte-punkte befinden sich zudem in fußläufiger Entfernung, so dass der Ort als Ausflugsziel sehr gut ohne Pkw erreich-bar ist.
Die vorgesehenen Infotafeln sollen mit der Darstellung, wie die umgebene Landschaft entstanden ist, das Be-wusstsein dafür schärfen, Natur und Landschaft vor Ort zu schätzen und zu erhalten.
In Verbindung mit dem in unmittelbarer Nähe hergestellten „Lüttensee“ wird sich der Mehrgenerationenplatz zu ei-nem beliebten Treffpunkt / Naherholungsort für Tornesch und die umliegenden Kommunen entwickeln.