Ausgangslage
In Schleswig-Holstein konzentrieren sich die Baumschulen seit mehr als zwei Jahrhunderten im Pinneberger Raum. Die lockeren Geestböden, das gemäßigte Klima und die Nähe zu Hamburg haben zu einer Bündelung baumschulgärtnerischen Fachwissens geführt. Doch erst im Jahr 2013 hat Heiner Baumgarten die Bezeichnung „Pinneberger Baumschulland“ kreiert. Als Verantwortlicher der internationalen gartenschau hamburg (igs 2013) hatte er die Idee, dass sich die Kulturlandschaften, die Hamburg umgeben, selbst präsentieren sollten. Gemeinsam mit dem „Alten Land“, den „Vier- und Marschlanden“, der „Lüneburger Heide“ und der „Schleswig-holsteinischen Knicklandschaft“ ist auch das „Pinneberger Baumschulland“ angetreten, das Besondere dieser Kulturlandschaft zu zeigen.
Der Kreis Pinneberg gilt mit derzeit rund 300 Baumschulen und einer Baumschulfläche von ca. 3.500 ha als eines der größten geschlossenen Baumschulgebiete Europas und der Welt. Seine Geschichte und Entwicklung reichen über 250 Jahre zurück. In diesem Gebiet werden ca. 20 % des gesamtdeutschen Marktvolumens für Baumschulgehölze, 200 Mio. EUR, mit 2.500 Mitarbeiter*innen erwirtschaftet. Die Betriebe haben sich in Produktionsbetriebe oder Groß- und Einzelhandelsbaumschulen spezialisiert. Die Handelsbeziehungen bestehen traditionell weltweit. Das Produktionsspektrum umfasst alle wichtigen Gehölze vom großen Alleebaum bis zum kleinen Zierstrauch, von Forstgehölzen über Rosen bis hin zu Rhododendren u.v.m. Jede zweite Freilandrose und jeder dritte Waldbaum in Deutschland stammen aus dem Pinneberger Baumschulland.
Ziele
Ziel der Personalstelle ist die konzeptionelle Weiterentwicklung der Angebote im Pinneberger Baumschulland und die Entwicklung von neuen, zielgruppengerechten Angeboten sowie die Umsetzung der Konzepte und Angebote im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung im Pinneberger Baumschulland. Die vorhandenen Ressourcen sollen ausgebaut, bestehende Angebote überprüft und weiterentwickelt werden. Durch den externen und neuen Input sollen Chancen des Pinneberger Baumschullandes sowie die Weiterentwicklung und Ausrichtung auf Kreisebene ausgelotet werden.
Die Angebote sollen in erster Linie Kinder und Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen. Schwerpunkt ist die Arbeit mit Kindern im Kindergartenalter (3-6 Jahre) und im Grundschulalter (7-10 Jahre).
Es sollen Angebote und Bildungsformen entwickelt werden, die sowohl mobil – zur Nutzung in den Kindergärten und Schulen der Gebietskulisse der AktivRegionen – zur Verfügung stehen als auch vor Ort, bei den Kooperationspartnern und dem Förderverein Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland e.V. im Gartenbauzentrum S-H in Ellerhoop.Je nach Bedarf und Nachfrage ist es auch denkbar, Angebote in Richtung weiterführender Schulen und Oberstufe zu schaffen. Die besonderen Anforderungen z.B. an Bodenverhältnisse und klimatische Bedingungen könnten im Rahmen der Unterrichtsinhalte von Chemie oder Erdkunde eingebunden werden.
Es sind diverse Kooperationspartner eingebunden, die zum Teil auch finanziell beteiligt sind.
Wirkung
Das Projekt fällt in das Handlungsfeld Klimawandel und Energie und das Kernthema Mit Ressourcen nachhaltig umgehen. Ziel ist es, Angebote zur Stärkung des Bewusstseins für klimafreundliches Verhalten zu schaffen und zum Ressourcensparen anzuregen. Es sollen rund 10 Schulklassen und 10 Kindergartengruppen pro Jahr erreicht werden. Damit könnten etwa 400 Kinder (20 Kinder je Klasse/Gruppe) pro Jahr von dem Angebot profitieren.